06 Dezember 2009

Meldung aus China

Wir sitzen gerade in einem Hostel in Pingyao und kommen mal wieder dazu Euch zu berichten. Leider ist das in China nicht so einfach, weil unser Blog gespeert ist, aber ueber Umwege gibt es eine Moeglichkeit wie es uns seit unserer erfolgreichen China-Visa-Beantragung ergangen ist.
Wir sind direkt von der Botschaft nach Phuket geduest auf die Empfehlung eines Franzosen und erstmal sehr erschrocken. Nein, wir wollten nicht eingepfercht zwischen Deutschen am Strand sitzen. In der deutschen Baeckerei bekommen wir neben einer Laugenbreze die Empfehlung fuer Lanta! Faehre gebucht und am naechsten Morgen uebergesetzt. Zwar immer noch Touris, wie wir es sind, aber wir finden einen Bambusbungalow am Strand und geniessen. Mit dem Roller duesen wir an Elefanten, Affen und ueber Schlagloecher auf den Strassen der Insel herum und finden Cafes auf Stelzen an Felsen. Julia findet Geburtstag bei 35Grad irgendwie befremdlich, aber mit tollem Fruehstueck und Massage am Strand wird auch der Tag genossen. Ach ja, Danke nochmal fuer die Glueckwuensche!
Und so kamen wir ziemlich ausgeruht ins hektische Bangkok zurueck und waren fertig fuers kalte China.
Endlich, Freitag abend, Flughafen Bangkok! Schnell noch mal Jochens Freund Andreas schreiben, dass wir mit grosser Vorfreude schon fast in der Luft sind. Und Abflug. Die Ueberraschung kam nur 10min spaeter als sich jemand neben unsere Sitze stellt und uns freundlich gruesst. NE! Da steht er - der Andy - und vorallem Jochen weiss so gar nicht mehr was er sagen soll. Tja, Geschaeftsreisen machen so einige moeglich - auch Zufaelle.
So kommen wir gemeinsam in Peking an. Es ist kalt, aber Andreas Bude gemuetlich warm.
Gemeinsam entdecken wir die Verbotene Stadt, den Trommelturm und weitere Sehenswuerdigkeiten mit denen wir Euch gerade nicht nerven wollen.
Peking gefaellt uns. Die Massen in der Metrostation erstaunen uns. Das Essen ueberrascht uns manchmal (besonders als wir leckere Eingeweide mit Erdnusssosse versuchen und leckeren Bohnensaft! - Danke Andy!!!) und verstehen tun wir mal so ueberhaupt nichts.
Aber in unserem Reisefuehrer gibt es so ein paar Seiten Uebersetzung, und so malen wir die Zeichen ab, wenn wir dem Busfahrer nach der Richtung fragen wollen oder ein Zugticket brauchen.
Das erste Mal auf uns gestellt waren wir als wir zur grossen Mauer wollten, die eigentlich lange Mauer heissen muesste. Wir fahren zu einem Stueck das von Jinshanling nach Simatai fuehrt. Das gestaltet sich am Anfang etwas schwierig, denn als wir aus dem Bus aussteigen und ein Taxi brauchen fangen die Fahrer sich erstmal an zu pruegeln und sich gegenseitig zu wuergen - und wir haben noch gar nicht ueber den Preis verhandelt. Wir kommen trotzdem an, und koennen die 10,5km fast ohne andere Touris geniessen. Ausser ein Betriebsausflug einer Firma aus Shanghai, der uns verfolgt. Wie wir herausfinden mussten sie eine Aufgabe erfuellen, die heisst sich mit einem Auslaender zu fotografieren. Und da wir die einzigen der Sorte sind nehmen sie eine Abkuerzung und warten am Ende der Mauer auf uns. Die andere Gruppe findet uns noch auf der Mauer und neben dem Pflichtfoto muessen wir auch noch ein chinesisches Lied vor laufender Kamera lernen - nicht zu vergessen mit 15 Chinesen alle in Einhets-Jacken gehuellt. Ach und wir finden sie einfach herrlich.
Denn seit wir aus Peking weg sind scheinen wir auffaelliger zu sein. Leute genieren sich nicht im Wartesaal des Bahnhofs den Platz zu wechseln um einen kindlich anzusehen und manchmal gar anzustarren. Manchmal bemerkt man, dass man auf der Strasse verfolgt wird, und noch nie konnten wir feststellen, dass Menschen sich so sehr ueber ein erwidertes "Hello" freuen. Sie wollen sich unterhalten, aber wir koennen leider nicht. Kein Grund nicht zu reden, oder? Und so steht man da, und ist froh wenn man nur um ein Foto gebeten wird, weil unsere langen Nasen fast genauso faszinieren wie die Groesse.
So sind wir mit dem Nachtzug mittlerweile schon von Peking nach Datong um buddistische Grotten und den im leeren Raum haengenden Tempel zu sehen. Zum Glueck haben wir bei beidem 2Yuan Versicherung gezahlt, denn Steinschlaege sind keine Seltenheit und bei den Stelzen auf die der Tempel gebaut ist, wird manchmal ein Holzscheit untergeschoben. Darunter ging es ja auch nur 20m runter.
Heil und unversehrt sind wir gleich wieder in den Nachtzug gestiegen, und in Pingyao angekommen. Tolle Stadt, tolles Hostel und man sagt, es sehen so aus wie noch vor 200Jahren. Naja, die Souviniergeschaefte sind wohl dazu gekommen.
Ach ja, und es ist kalt, wirklich fingereinfrierend kalt. Und deshalb wollen wir weiter Richtung Sueden. Ueber Xi'an und Chendu. Und vielleicht noch viel weiter. Dann wird Weihnachten mal richtig warm.
Euch wuenschen wir nen tolle Vorweihnachtszeit mit moeglichst viel Zeit fuer Euch. Vielleicht singt ihr mal ein Liedchen mit oder esst nen Lebkuchen fuer uns.
Jochen und Julia

5 Kommentare:

  1. das mit dem Lebkuchen mach ich...! ich trink sogar noch nen glühwein mit schuss hinterher...ist denn bei euch auch ne weihnachtsstimmung?
    kommen zum letzten eintrag auch noch bilder nach ;o)?
    schöne grüße und bis bald
    thomas

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  2. hallo ihr zwei,
    endlich mal wieder neuigkeiten von euch! ich war schon jeden tag am glotzen, wann ihr uns mal wieder schreibt... :-)
    die story mit dem friedel glaub ich euch auf keinen fall! friedel + fluzeug = luegen-geschichte...auch wenn dieses mal keine fallschirme vorkommen.

    machts guts und schöne grüsse aus barna,
    anna banana & olli ollsen

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  3. hi jule, hi Jochen,
    ich kann nur sagen: habt ihrs gut!
    ich verfolge euren blog jetzt schon ne ganze zeit, und jetzt endlich "antworte" ich auch mal. Auf die vielen fantastichen geschichten, die ihr mir immer wieder mitten in meinem würzburger alltag erzählt, und durch die ich dann auch jedesmal für ein paar minuten gaaanz weit weg bin.
    viele grüße
    der falche

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  4. Liebe Julia, lieber Jochen,

    jetzt komm ich auch mal wieder zum Schreiben...und diesmal aus Berlin. Bin wieder in 030 und fühle mich bisher auch sauwohl... so zurück in der Heimat...Auch wenn die Zeit mit Dir (Euch) in der Bucher auch legendäre Phasen hatte;-) Ich sag da nur GoogleEarth Begutachtung der Reiseroute...bastle gerade an meinem Expose für die Dissertation. Weihnachten hat hier noch nicht wirklich anefangen, werde aber sicherlich den einen oder anderen Glühwein auf Euch trinken. Ach, alles gute nachträglich zum Geburtstag, liebe Julia! habe den Tag völlig vergessen zu schreiben, war mein Umzugstag...

    Ich lese Eure Einträge immer sehr gerne und denke oft an Euch! Und überlege mir, was Jochen wohl alles gebastelt hat auf dder Reise? Dazu bitte mal ein paar Infos...;-) Ich denke, die eine oder andere "Wäschetrocknungs-Methode" oder das passende Tool dafür wird schon rausgesprungen sein...

    Noch ganz viel tolle Eindrücke und ne gute Zeit bis zum nächsten Mal!

    LG Philipp

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  5. Zum Olli (den ungläubigen Narren),

    Dein Misstrauen gegenüber dem Friedel (aka Andy) und nun öffentliche Verleumdung resultiert von einer unterhaltsamen Postkarte die Du noch nicht einmal gelesen hast. Ich fasse den Inhalt dieser historischen Postkarte nochmals zusammen:

    "…
    - einmotoriges Flugzeug in chengdu gechartert
    - Pilot war über 60, Alkoholiker
    - dieser hatte dann ein Herzattacke in den Wolken über Lahsa
    - es gab nur einen Fallschirm für mich und meine Begleidung
    - als wir dann landeten, schellte das Flugzeug gegen einen felswand
    - wir haben dann den Boden und später den Bürgermeister von Lhasa vor Freude geküßt (wobei der Boden leidenschaftlicher reagierte)
    …."

    mal ehrlich, wer glaubt sowas?

    an jujo, ihr wart sehr angenehme gäste!
    alles gute,
    Friedel

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