16 Dezember 2009

Slip carefully!

So werden wir in letzter Zeit haeufiger gewarnt, denn so werden Warnhinweisschilder in China in Englisch uebersetzt. Kein Wunder, dass wir uns so schwer tun auch nur einzelne Woerter zu lernen. Wir freuen uns darueber (und verdraengen unsere Sprachbarierre), und neben dem groessten sitzenden Buddha der Welt und grossen Pandas, landen gerade diese Verschreiber auf unseren Bildern. Und damit fangen wir gleich mal an die Fragen in den Kommentaren zu beantworten, ueber die wir uns gefreut haben.
Nein, fuer China gibt es leider keine Bilder im Blog, denn das waere uns zu umstaendlich. Zuerst muessten wir die Bilder hier hochladen, dann zu Julias Schwester schicken, die sie dann wieder in den Blog laden muesste. Leider koennen wir hier nicht auf unseren Blog zugreifen, und nur danks Jochens Papa wissen wir ueber die Kommentare bescheid.
Aber jeden den es interessiert ist jetzt schon mal herzlich zum Bilder kucken nach der Rueckkehr eingeladen. Die werden wir wohl irgendwann mit dem Flugzeug antreten, planen aber bis dahin alles auf dem Landweg meistern zu koennen. Was dann heissen wuerde. dass wir von Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand nach Malaysia reisen wuerden.
Mal sehen was uns noch so einfaellt.
Im Moment muessen wir erstmal unsere jetztige Situation ueberdenken, weil wir gerade beim Visaverlaengern waren. Und die haben uns dann erklaert- als wir alles erledigt, und nur noch auf den Stempel fuer eine 30taegige Verlaengerung gewartet haben- dass wir unsere Paesse dann in 7 Tagen abholen koennen. Ach so - hm! Danke auch fuer den Wisch auf dem steht, dass wir ohne Paesse Chengdu nicht verlassen sollen. Wir gehen trotzdem - entweder zum Yanzi oder Emei Shan. Fluss oder Berg - aber nicht Stadt. Und am 23. Dezember holen wir dann die Paesse ab und verbringen Weihnachten wohl in der Pampa! Also irgendwo, wo es keine Kirche, keinen Christbaum und auch keine Bedienungen mit roten Weihnachtsmann-Muetzen gibt.
Aber vielleicht basteln wir uns ein paar Weihnachtsstrohsterne und finden nen Tannenbaum. Irgendwas wird uns schon einfallen.
Hiermit zur naechsten Frage. Was der Jochen denn schon so gebastelt hat?eingefallen ist?
Also, ausser, dass er unser Zelt schon fachmaennisch mit Zahnseide wieder geflickt hat, gilt wohl Plastik in erster Linie zu seinem Lieblingsmaterial. Plastikgefaesse jeder Groesse werden beaeugt und dann aufgrund Leichtigkeit und Ordnung in den Bestand des Rucksacks mit aufgenommen, um dort Lebensmittel usw. zu sortieren. Stinkende Abfluesse im Bad werden mit abgeschnitten Plastikflaschen gestopft und zu kurze Wasserhaehne mit der anderen Seite verlaengert. Alte Plastikeimer werden als Feuerloescher aus dem Gebuesch gezogen, Plastiksaecke tragen wir von Russland nach China um sie gegen Sitzunterlagen aus dem Outdoorgeschaeft einzutauschen, aber nur weil die auch ein bisschen mehr vor Kaelte schuetzen. Ach ja, Kaelte - wenn Julia kalt ist kriegt sie eine Waermflasche, d.h. heisses Wasser in die leere Plastikflasche und dann ab an die kalten Fuesse. Das hat Julia gefallen, zumindest besser als der eine Abend in Usbekistan, als die eine Fuellung sich aus ihrem Zahn loeste. Da kam Jochen naemlich auf die Idee, die Wachsversiegelung einer Weinflasch zu erhitzen. Da das Loch ja ganz hinten lag, wurde aus einer Plastikflasche (was auch sonst!) ein Tropfschutz gebaut, der gleichzeitig auch den Backen nach hinten schiebt. Als nach 30minuetigr Vorbereitung endlich alles "operationsfertig" war, wurde die ganze Aktion wegen der Hitze-Empfindlichkeit des Zahns abgeblasen. Versuchsaufbau gut - Durchfuehrung gescheitert.
Ansonsten wird so ziemlich alles was wir nicht brauchen, aber haben, versucht eine Funktion einzuhauchen.
Seine nicht gebrauchten Socken verwendet er dafuer, sie ueber unseren Mini-Feuertopf zu stuelpen, damit der Russ nicht auf den Rucksack abfaerbt. Von seiner kaputten Hose wurden die Taschen abgetrennt, weil auch diese Ordnungsmaterial sein koennten, und Zahnbuersten aus dem Flugzeug werden zum Rucksackputzen verwendet.
Es gibt aber auch Dinge, die wir mitgebracht haben und wirklich brauchen. Am nuetzlichsten waren neben den Zeltschnueren die
auch als Waescheleine dienen, die Klettbaender die als quasi Zeltschnuere, als Stecker-will-nicht-in-Steckdose-Fixierband oder als Moskitonetzhalter dienen.
Ja, das waren einige Einfaelle bis jetzt. Die Rolle Gaffa-Tape (welche sich im Tatsaechlichen auf 50cm beschraenkt) wurde bis jetzt nur dazu benoetigt, unsere wertvollen verschliessbaren Plastiktueten zu reparieren. Ach ja, Reisen veraendert Werte.
So, dass soll jetzt aber mal genug Text sein, wenn schon die Bilder fehlen.
Nun bleibt uns wohl nur uebrig, euch einen schoenen 4.Advent und ein tolles Fest zu wuenschen.
Und Danke an alle, die schon Lebkuchen fuer uns gegessen haben, und die, die so ganz uneigennuetzig die Sache auf einen Gluehwein ausgedehnt haben. Wir schmecken ihn foermlich - oder vielleicht nutzen wir heute Abend einfach unseren Mini-Feuertopf auf dem Mini-Gaskocher um uns wirklich in den Genuss von Gluehwein zu bringen.
Ueber Berge, Taeler, Strassen, Fluesse, Seen, Waelder und sonstige Landschaft schicken wir Gruesse aus dem Osten.
Jochen und Julia

06 Dezember 2009

Meldung aus China

Wir sitzen gerade in einem Hostel in Pingyao und kommen mal wieder dazu Euch zu berichten. Leider ist das in China nicht so einfach, weil unser Blog gespeert ist, aber ueber Umwege gibt es eine Moeglichkeit wie es uns seit unserer erfolgreichen China-Visa-Beantragung ergangen ist.
Wir sind direkt von der Botschaft nach Phuket geduest auf die Empfehlung eines Franzosen und erstmal sehr erschrocken. Nein, wir wollten nicht eingepfercht zwischen Deutschen am Strand sitzen. In der deutschen Baeckerei bekommen wir neben einer Laugenbreze die Empfehlung fuer Lanta! Faehre gebucht und am naechsten Morgen uebergesetzt. Zwar immer noch Touris, wie wir es sind, aber wir finden einen Bambusbungalow am Strand und geniessen. Mit dem Roller duesen wir an Elefanten, Affen und ueber Schlagloecher auf den Strassen der Insel herum und finden Cafes auf Stelzen an Felsen. Julia findet Geburtstag bei 35Grad irgendwie befremdlich, aber mit tollem Fruehstueck und Massage am Strand wird auch der Tag genossen. Ach ja, Danke nochmal fuer die Glueckwuensche!
Und so kamen wir ziemlich ausgeruht ins hektische Bangkok zurueck und waren fertig fuers kalte China.
Endlich, Freitag abend, Flughafen Bangkok! Schnell noch mal Jochens Freund Andreas schreiben, dass wir mit grosser Vorfreude schon fast in der Luft sind. Und Abflug. Die Ueberraschung kam nur 10min spaeter als sich jemand neben unsere Sitze stellt und uns freundlich gruesst. NE! Da steht er - der Andy - und vorallem Jochen weiss so gar nicht mehr was er sagen soll. Tja, Geschaeftsreisen machen so einige moeglich - auch Zufaelle.
So kommen wir gemeinsam in Peking an. Es ist kalt, aber Andreas Bude gemuetlich warm.
Gemeinsam entdecken wir die Verbotene Stadt, den Trommelturm und weitere Sehenswuerdigkeiten mit denen wir Euch gerade nicht nerven wollen.
Peking gefaellt uns. Die Massen in der Metrostation erstaunen uns. Das Essen ueberrascht uns manchmal (besonders als wir leckere Eingeweide mit Erdnusssosse versuchen und leckeren Bohnensaft! - Danke Andy!!!) und verstehen tun wir mal so ueberhaupt nichts.
Aber in unserem Reisefuehrer gibt es so ein paar Seiten Uebersetzung, und so malen wir die Zeichen ab, wenn wir dem Busfahrer nach der Richtung fragen wollen oder ein Zugticket brauchen.
Das erste Mal auf uns gestellt waren wir als wir zur grossen Mauer wollten, die eigentlich lange Mauer heissen muesste. Wir fahren zu einem Stueck das von Jinshanling nach Simatai fuehrt. Das gestaltet sich am Anfang etwas schwierig, denn als wir aus dem Bus aussteigen und ein Taxi brauchen fangen die Fahrer sich erstmal an zu pruegeln und sich gegenseitig zu wuergen - und wir haben noch gar nicht ueber den Preis verhandelt. Wir kommen trotzdem an, und koennen die 10,5km fast ohne andere Touris geniessen. Ausser ein Betriebsausflug einer Firma aus Shanghai, der uns verfolgt. Wie wir herausfinden mussten sie eine Aufgabe erfuellen, die heisst sich mit einem Auslaender zu fotografieren. Und da wir die einzigen der Sorte sind nehmen sie eine Abkuerzung und warten am Ende der Mauer auf uns. Die andere Gruppe findet uns noch auf der Mauer und neben dem Pflichtfoto muessen wir auch noch ein chinesisches Lied vor laufender Kamera lernen - nicht zu vergessen mit 15 Chinesen alle in Einhets-Jacken gehuellt. Ach und wir finden sie einfach herrlich.
Denn seit wir aus Peking weg sind scheinen wir auffaelliger zu sein. Leute genieren sich nicht im Wartesaal des Bahnhofs den Platz zu wechseln um einen kindlich anzusehen und manchmal gar anzustarren. Manchmal bemerkt man, dass man auf der Strasse verfolgt wird, und noch nie konnten wir feststellen, dass Menschen sich so sehr ueber ein erwidertes "Hello" freuen. Sie wollen sich unterhalten, aber wir koennen leider nicht. Kein Grund nicht zu reden, oder? Und so steht man da, und ist froh wenn man nur um ein Foto gebeten wird, weil unsere langen Nasen fast genauso faszinieren wie die Groesse.
So sind wir mit dem Nachtzug mittlerweile schon von Peking nach Datong um buddistische Grotten und den im leeren Raum haengenden Tempel zu sehen. Zum Glueck haben wir bei beidem 2Yuan Versicherung gezahlt, denn Steinschlaege sind keine Seltenheit und bei den Stelzen auf die der Tempel gebaut ist, wird manchmal ein Holzscheit untergeschoben. Darunter ging es ja auch nur 20m runter.
Heil und unversehrt sind wir gleich wieder in den Nachtzug gestiegen, und in Pingyao angekommen. Tolle Stadt, tolles Hostel und man sagt, es sehen so aus wie noch vor 200Jahren. Naja, die Souviniergeschaefte sind wohl dazu gekommen.
Ach ja, und es ist kalt, wirklich fingereinfrierend kalt. Und deshalb wollen wir weiter Richtung Sueden. Ueber Xi'an und Chendu. Und vielleicht noch viel weiter. Dann wird Weihnachten mal richtig warm.
Euch wuenschen wir nen tolle Vorweihnachtszeit mit moeglichst viel Zeit fuer Euch. Vielleicht singt ihr mal ein Liedchen mit oder esst nen Lebkuchen fuer uns.
Jochen und Julia