16 Dezember 2009

Slip carefully!

So werden wir in letzter Zeit haeufiger gewarnt, denn so werden Warnhinweisschilder in China in Englisch uebersetzt. Kein Wunder, dass wir uns so schwer tun auch nur einzelne Woerter zu lernen. Wir freuen uns darueber (und verdraengen unsere Sprachbarierre), und neben dem groessten sitzenden Buddha der Welt und grossen Pandas, landen gerade diese Verschreiber auf unseren Bildern. Und damit fangen wir gleich mal an die Fragen in den Kommentaren zu beantworten, ueber die wir uns gefreut haben.
Nein, fuer China gibt es leider keine Bilder im Blog, denn das waere uns zu umstaendlich. Zuerst muessten wir die Bilder hier hochladen, dann zu Julias Schwester schicken, die sie dann wieder in den Blog laden muesste. Leider koennen wir hier nicht auf unseren Blog zugreifen, und nur danks Jochens Papa wissen wir ueber die Kommentare bescheid.
Aber jeden den es interessiert ist jetzt schon mal herzlich zum Bilder kucken nach der Rueckkehr eingeladen. Die werden wir wohl irgendwann mit dem Flugzeug antreten, planen aber bis dahin alles auf dem Landweg meistern zu koennen. Was dann heissen wuerde. dass wir von Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand nach Malaysia reisen wuerden.
Mal sehen was uns noch so einfaellt.
Im Moment muessen wir erstmal unsere jetztige Situation ueberdenken, weil wir gerade beim Visaverlaengern waren. Und die haben uns dann erklaert- als wir alles erledigt, und nur noch auf den Stempel fuer eine 30taegige Verlaengerung gewartet haben- dass wir unsere Paesse dann in 7 Tagen abholen koennen. Ach so - hm! Danke auch fuer den Wisch auf dem steht, dass wir ohne Paesse Chengdu nicht verlassen sollen. Wir gehen trotzdem - entweder zum Yanzi oder Emei Shan. Fluss oder Berg - aber nicht Stadt. Und am 23. Dezember holen wir dann die Paesse ab und verbringen Weihnachten wohl in der Pampa! Also irgendwo, wo es keine Kirche, keinen Christbaum und auch keine Bedienungen mit roten Weihnachtsmann-Muetzen gibt.
Aber vielleicht basteln wir uns ein paar Weihnachtsstrohsterne und finden nen Tannenbaum. Irgendwas wird uns schon einfallen.
Hiermit zur naechsten Frage. Was der Jochen denn schon so gebastelt hat?eingefallen ist?
Also, ausser, dass er unser Zelt schon fachmaennisch mit Zahnseide wieder geflickt hat, gilt wohl Plastik in erster Linie zu seinem Lieblingsmaterial. Plastikgefaesse jeder Groesse werden beaeugt und dann aufgrund Leichtigkeit und Ordnung in den Bestand des Rucksacks mit aufgenommen, um dort Lebensmittel usw. zu sortieren. Stinkende Abfluesse im Bad werden mit abgeschnitten Plastikflaschen gestopft und zu kurze Wasserhaehne mit der anderen Seite verlaengert. Alte Plastikeimer werden als Feuerloescher aus dem Gebuesch gezogen, Plastiksaecke tragen wir von Russland nach China um sie gegen Sitzunterlagen aus dem Outdoorgeschaeft einzutauschen, aber nur weil die auch ein bisschen mehr vor Kaelte schuetzen. Ach ja, Kaelte - wenn Julia kalt ist kriegt sie eine Waermflasche, d.h. heisses Wasser in die leere Plastikflasche und dann ab an die kalten Fuesse. Das hat Julia gefallen, zumindest besser als der eine Abend in Usbekistan, als die eine Fuellung sich aus ihrem Zahn loeste. Da kam Jochen naemlich auf die Idee, die Wachsversiegelung einer Weinflasch zu erhitzen. Da das Loch ja ganz hinten lag, wurde aus einer Plastikflasche (was auch sonst!) ein Tropfschutz gebaut, der gleichzeitig auch den Backen nach hinten schiebt. Als nach 30minuetigr Vorbereitung endlich alles "operationsfertig" war, wurde die ganze Aktion wegen der Hitze-Empfindlichkeit des Zahns abgeblasen. Versuchsaufbau gut - Durchfuehrung gescheitert.
Ansonsten wird so ziemlich alles was wir nicht brauchen, aber haben, versucht eine Funktion einzuhauchen.
Seine nicht gebrauchten Socken verwendet er dafuer, sie ueber unseren Mini-Feuertopf zu stuelpen, damit der Russ nicht auf den Rucksack abfaerbt. Von seiner kaputten Hose wurden die Taschen abgetrennt, weil auch diese Ordnungsmaterial sein koennten, und Zahnbuersten aus dem Flugzeug werden zum Rucksackputzen verwendet.
Es gibt aber auch Dinge, die wir mitgebracht haben und wirklich brauchen. Am nuetzlichsten waren neben den Zeltschnueren die
auch als Waescheleine dienen, die Klettbaender die als quasi Zeltschnuere, als Stecker-will-nicht-in-Steckdose-Fixierband oder als Moskitonetzhalter dienen.
Ja, das waren einige Einfaelle bis jetzt. Die Rolle Gaffa-Tape (welche sich im Tatsaechlichen auf 50cm beschraenkt) wurde bis jetzt nur dazu benoetigt, unsere wertvollen verschliessbaren Plastiktueten zu reparieren. Ach ja, Reisen veraendert Werte.
So, dass soll jetzt aber mal genug Text sein, wenn schon die Bilder fehlen.
Nun bleibt uns wohl nur uebrig, euch einen schoenen 4.Advent und ein tolles Fest zu wuenschen.
Und Danke an alle, die schon Lebkuchen fuer uns gegessen haben, und die, die so ganz uneigennuetzig die Sache auf einen Gluehwein ausgedehnt haben. Wir schmecken ihn foermlich - oder vielleicht nutzen wir heute Abend einfach unseren Mini-Feuertopf auf dem Mini-Gaskocher um uns wirklich in den Genuss von Gluehwein zu bringen.
Ueber Berge, Taeler, Strassen, Fluesse, Seen, Waelder und sonstige Landschaft schicken wir Gruesse aus dem Osten.
Jochen und Julia

06 Dezember 2009

Meldung aus China

Wir sitzen gerade in einem Hostel in Pingyao und kommen mal wieder dazu Euch zu berichten. Leider ist das in China nicht so einfach, weil unser Blog gespeert ist, aber ueber Umwege gibt es eine Moeglichkeit wie es uns seit unserer erfolgreichen China-Visa-Beantragung ergangen ist.
Wir sind direkt von der Botschaft nach Phuket geduest auf die Empfehlung eines Franzosen und erstmal sehr erschrocken. Nein, wir wollten nicht eingepfercht zwischen Deutschen am Strand sitzen. In der deutschen Baeckerei bekommen wir neben einer Laugenbreze die Empfehlung fuer Lanta! Faehre gebucht und am naechsten Morgen uebergesetzt. Zwar immer noch Touris, wie wir es sind, aber wir finden einen Bambusbungalow am Strand und geniessen. Mit dem Roller duesen wir an Elefanten, Affen und ueber Schlagloecher auf den Strassen der Insel herum und finden Cafes auf Stelzen an Felsen. Julia findet Geburtstag bei 35Grad irgendwie befremdlich, aber mit tollem Fruehstueck und Massage am Strand wird auch der Tag genossen. Ach ja, Danke nochmal fuer die Glueckwuensche!
Und so kamen wir ziemlich ausgeruht ins hektische Bangkok zurueck und waren fertig fuers kalte China.
Endlich, Freitag abend, Flughafen Bangkok! Schnell noch mal Jochens Freund Andreas schreiben, dass wir mit grosser Vorfreude schon fast in der Luft sind. Und Abflug. Die Ueberraschung kam nur 10min spaeter als sich jemand neben unsere Sitze stellt und uns freundlich gruesst. NE! Da steht er - der Andy - und vorallem Jochen weiss so gar nicht mehr was er sagen soll. Tja, Geschaeftsreisen machen so einige moeglich - auch Zufaelle.
So kommen wir gemeinsam in Peking an. Es ist kalt, aber Andreas Bude gemuetlich warm.
Gemeinsam entdecken wir die Verbotene Stadt, den Trommelturm und weitere Sehenswuerdigkeiten mit denen wir Euch gerade nicht nerven wollen.
Peking gefaellt uns. Die Massen in der Metrostation erstaunen uns. Das Essen ueberrascht uns manchmal (besonders als wir leckere Eingeweide mit Erdnusssosse versuchen und leckeren Bohnensaft! - Danke Andy!!!) und verstehen tun wir mal so ueberhaupt nichts.
Aber in unserem Reisefuehrer gibt es so ein paar Seiten Uebersetzung, und so malen wir die Zeichen ab, wenn wir dem Busfahrer nach der Richtung fragen wollen oder ein Zugticket brauchen.
Das erste Mal auf uns gestellt waren wir als wir zur grossen Mauer wollten, die eigentlich lange Mauer heissen muesste. Wir fahren zu einem Stueck das von Jinshanling nach Simatai fuehrt. Das gestaltet sich am Anfang etwas schwierig, denn als wir aus dem Bus aussteigen und ein Taxi brauchen fangen die Fahrer sich erstmal an zu pruegeln und sich gegenseitig zu wuergen - und wir haben noch gar nicht ueber den Preis verhandelt. Wir kommen trotzdem an, und koennen die 10,5km fast ohne andere Touris geniessen. Ausser ein Betriebsausflug einer Firma aus Shanghai, der uns verfolgt. Wie wir herausfinden mussten sie eine Aufgabe erfuellen, die heisst sich mit einem Auslaender zu fotografieren. Und da wir die einzigen der Sorte sind nehmen sie eine Abkuerzung und warten am Ende der Mauer auf uns. Die andere Gruppe findet uns noch auf der Mauer und neben dem Pflichtfoto muessen wir auch noch ein chinesisches Lied vor laufender Kamera lernen - nicht zu vergessen mit 15 Chinesen alle in Einhets-Jacken gehuellt. Ach und wir finden sie einfach herrlich.
Denn seit wir aus Peking weg sind scheinen wir auffaelliger zu sein. Leute genieren sich nicht im Wartesaal des Bahnhofs den Platz zu wechseln um einen kindlich anzusehen und manchmal gar anzustarren. Manchmal bemerkt man, dass man auf der Strasse verfolgt wird, und noch nie konnten wir feststellen, dass Menschen sich so sehr ueber ein erwidertes "Hello" freuen. Sie wollen sich unterhalten, aber wir koennen leider nicht. Kein Grund nicht zu reden, oder? Und so steht man da, und ist froh wenn man nur um ein Foto gebeten wird, weil unsere langen Nasen fast genauso faszinieren wie die Groesse.
So sind wir mit dem Nachtzug mittlerweile schon von Peking nach Datong um buddistische Grotten und den im leeren Raum haengenden Tempel zu sehen. Zum Glueck haben wir bei beidem 2Yuan Versicherung gezahlt, denn Steinschlaege sind keine Seltenheit und bei den Stelzen auf die der Tempel gebaut ist, wird manchmal ein Holzscheit untergeschoben. Darunter ging es ja auch nur 20m runter.
Heil und unversehrt sind wir gleich wieder in den Nachtzug gestiegen, und in Pingyao angekommen. Tolle Stadt, tolles Hostel und man sagt, es sehen so aus wie noch vor 200Jahren. Naja, die Souviniergeschaefte sind wohl dazu gekommen.
Ach ja, und es ist kalt, wirklich fingereinfrierend kalt. Und deshalb wollen wir weiter Richtung Sueden. Ueber Xi'an und Chendu. Und vielleicht noch viel weiter. Dann wird Weihnachten mal richtig warm.
Euch wuenschen wir nen tolle Vorweihnachtszeit mit moeglichst viel Zeit fuer Euch. Vielleicht singt ihr mal ein Liedchen mit oder esst nen Lebkuchen fuer uns.
Jochen und Julia

09 November 2009

Finally! China wir kommen (aber erst in 2 Wochen)

Diesmal war es kein Problem. Heute morgen sind wir in die Botschaft maschiert und schon nach 20min waren alle Formalitaeten erledigt. Und heute Nachmittag konnten wir es abholen. Wir sind jetzt stolze Besitzer eines Visas fuer China. Und es ging so einfach!!!

Oder doch nicht????

Was wir euch noch nicht erzeahlt haben!!!!

Nachdem wir in Usbekistan abgewiesen wurden, haben wir in Erfahrung gebracht, dass es auch in Kirgistan und Kasachstan wohl unmoeglich ist als Auslaender ein Visa fuer China zu bekommen. Deshalb haben wir uns (wie Jonas bereits im Kommentar richtig erkannt hat) fuer Plan B entschieden. Wir haben uns vom Landweg und Central Asien verabschiedet, haben uns in ein Flugzeug nach Kasachstan gesetzt. Dort waren wir ganze 2Std bevor unser Langstreckenflug Richtung Sueden begonnen hat.
6 Std ueber den Wolken, unter uns glitten erst die Berge Tadschikistan hinweg und links konnte man den Himalaya erahnen. Als wir ausgestiegen sind hatte es ungefaehr 25Grad mehr als im 10Grad kalten Kirgistan.
Nachdem wir in Erfahrung gebracht hatten wo die Visa einfach zu bekommen sind, wollten wir ja erst nach Hongkong, aber der Flug war uns zu teuer. So haben wir uns fuer die guenstigere Variante entschieden.
Ausserdem koennen wir so vom Reisen mal 2Wochen Urlaub machen und Julias Geburtstag in Ruhe und mit Kokusnuss am Strand einer kleinen Insel verbringen.
Ja, ihr wisst immer noch nicht wo wir sind.
Wir essen hier Green Chicken Curry, zahlen mit Baht, fahren Tuk Tuk, sehen Buddas und nehmen am 21.November den Langstreckenflug von Bangkok nach Peking.
Richtig. Wir geniessen 2 Wochen Thailand. Stand zwar nicht auf dem Plan, sollte aber wohl so sein.

So- jetzt muessen wir los nach Phuket und von dort werden wir schon eine einsame Insel finden.

Ach ja, Julia versucht gerade ihr Gepaeck zu reduzieren. Sie hat nicht nur ihre Jacke verloren, sondern auch die deutsche Simkarte.
Die naechsten 2Wochen sind wir deshalb unter folgender Nummer zu erreichen.
01071 (guenstig Vorwahl) 00668 (0)860784385 (kosten zwischen 4 und 5 cent pro Minute und dann weiter mit )

Ueber Anrufe und auch ueber Kommentare freuen wir uns natuerlich immer sehr und wollen mal DANKE dafuer sagen.

Machts gut! Wir schicken Sonne! Jochen und Julia

Julia und Jochen

03 November 2009

Hier noch die Bilder zum Text

Pferdetrek in Arslanbob





Song Koel und Eagelhunting



Horse Race Festival


02 November 2009

Der durchschnitts Kirgise traegt Jogginganzug und hoert Modern Talking

Ja, wir sind endlich in Kirgistan, und das gerade noch rechtzeitig, wenn man das Wetter betrachtet.
Ohne Probleme ging es ueber die Grenze (nachdem wir ein Deklarationspapier nur 6mal neu ausgefuellt hatten) und schon steht man in Osh, der 2 groessten Stadt des Landes. Kirgisistan besteht zu 90% aus Bergen und irgendwie hat man das Gefuehl durch eine Postkartenlandschaft zu duesen. Kinder auf Eseln, Jurten an einsamen Plaetzen, Reiter auf dem Huegel, ach ja und Schafe, Kuehe, Ziegen und Pferde stehen hier ueberall. Es gibt nicht viele oeffentliche Busse hier und so muss man fuer A nach B sich meist ein Taxi teilen. Als Taxi zaehlt eigentlich jedes Auto das man anhaelt, und dieses Auto kommt zu 90% aus Deutschland, und hat zu unserem Leid mindestens ein "Modern Talking"-Tape dabei.

So fuhren wir auch gleich am naechsten Tag raus aus der Stadt, da wir nach soviel Visa-Stress erstmal etwas Natur brauchten. Also auf, zum 60.000ha grossen Walnusswald. Der liegt bei Arslanbob, und Arslanbob ist wunderschoen. Und da das Glueck der Erde ja auf den Ruecken der Pferde liegt, haben wir uns kurzerhand fuer einen drei-Tage-Pferde+Mais+Guide-Trek zum Holy Lake entschieden. Nur wussten wir nicht, dass kirgisische Pferde gerne Bergsteigen gehen. Unser Weg fuehrte ueber einen 3200m hohen Pass, es ist verschneit und unser Guide schaut kritisch zu den Wolken hinueber. Wir muessen einen Steilhang passieren, die Schritte der Pferde scheinen nicht mehr ganz so sicher, und irgendwann macht Julias Pferd den Abgang. Gluecklicherweise konnte Julia die Fuesse aus den Steigbuegeln gut befreien und sich vom Pferd schmeissen. Keiner war verletzt, aber alle schwer verunsichert. Am meisten der Guide. Wir wurden informiert, dass wenn es nur 30Minuten weiter schneit, wir nicht mehr zurueck koennten und fuer die alternative Route 5Tage mehr einplanen muessen. An dieser Stelle entschieden wir uns zurueck zu gehen und eine andere Tour zu machen. Somit dauerte der erste Ausritt auch nur 9 Std. und als wir an einem Jailoo auf 2200m ankamen, war nicht nur die Pferde erschoepft. Die folgenden Tage genossen wir um Arslanbob. Die herbstlich bunten Waelder dort sind unglaublich schoen, und zwischen den Nuesse sammelten Kindern, entdeckte man manchmal eine alte Frau beim Holzsammeln, die bestimmt ihren Hexenkessel damit anschuerrt. Und was auf jeden Fall klar fuer uns geworden ist, ist, dass die alle besser Reiten und Feuer machen koennen als wir.

Mit wunden Hintern ging es direkt nach Bishkek. Eigentlich hatten wir eine andere Route geplant, aber manche Strassen waren schon dann aufgrund von Schnee gesperrt. Von der Hauptstadt wollten wir zum Song Koel, ein Bergsee auf ueber 3000m.

Mit zwei Kanadiern und einem Guide(der weder Zeit noch Entfernungen abschaetzen kann) ging es durch Schluchten und Taeler erstmal zu einer Schaefershuette. Dort verbrachten wir die erste Nacht. Man muss sich das so vorstellen, da steht einer der Zeitungspapier raucht, mit Kuhscheisse kocht und heizt und nur 3 verschiedene Kassetten fuer den kommenden Winter hat, den er alleine dort verbringt. Erst sitzt man am Tisch, bekommt Suppe und wenn die dann gegessen ist, wird der Tisch gegen Schlafmatten getauscht und puenktlich um acht Uhr wird das Licht geloescht.
Zum kristallblauen See ging es ueber einen Pass mit dem finalen Ziel in einer Jurte zu schlafen. Laut Guide waren es nur 4-5Std, effektiv gelaufen sind wir aber sowas um die 7 Std., bevor wir die vom Schnee durchnaessten Schuhe in der Jurte vor den Ofen stellen konnten. Wir freuten uns auf Fisch, doch der landete leider nicht auf dem Grill sondern in der Suppe. Um 8Uhr war wieder Schlafenszeit, doch in dieser Nacht tat keiner von uns wirklich die Augen zu - es war einfach zu kalt und der Brennwert von Kuhscheisse ist ehr bescheiden. Aber Sonnenaufgang in den Bergen und ein Spaziergang um den See machten am naechsten Tag die Strapazen zu nichte.

Eine weitere kirgisisches Highlight ist wohl das Jagen mit abgerichteten Adlern. Dass das ganze fuer den Hasen nicht gut ausgegangen ist, koennen wir Euch bei Bedarf mit detallierten Bildern zeigen. Fuer uns war nicht nur der 10Sekunden Flug des Adlers interessant, sondern das Kirgisen selbst bei der Jagd im Jogginganzug auftreten und kein Problem darin sehen waehrend des Ganzen noch zu telefonieren. Die angebliche einstuendige Adlerjagd bestand dann darin, dass wir den Adler auf dem Arm halten durften und ihm, nach kurzen Prozess mit dem Hasen, beim Essen zusehen durften. Lecker. Vorallem muessen ihm die Knochen gut geschmeckt haben, denn bis aufs Fell hat er nichts uebrig gelassen.

Wir waren wieder auf den Fuessen unterwegs. Wanderten entlang des Issyk Koel und wenn wir keine Lust mehr hatten, packten wir unser Zelt aus. Unsere Schlafsaecke halten was sie versprechen, denn es waren nur die Wasserflaschen am naechsten Morgen gefroren. Unser groesstes Hinderniss war dagegen 14Std im Zelt zu verbringen, da es um 18Uhr dunkel und kalt wird und man vor 8Uhr wirklich nicht raus sollte.

Zu Fuss ging es dann auch nach Altyn Arsashan. Ein Bergdorf mit 3 Haeusern, und, weswegen wir dorthin wollten - heisse Quellen. Zwischen Schnee, Tannen und rauschenden Bergfluessen sitzt man in einem Becken eines Felsvorsprungs und geniesst warmes Wasser mit blendender Aussicht. Aber wir mussten weiter, denn von anderen Reisenden haben wir von einem Pferde-Festival erfahren.

Ein Pferdefestival in Kirgistan beinhaltet folgende Disziplinen. Zuerst das Langweilige. 47km Langstreckenrennen. Okay, und nun das Spannende. Es gibt Wrestling zu Pferd, da muessen sich die Reiter gegenseitig versuchen aus dem Sattel zu heben. Mords Stimmung. Dann gibt es Kuessen und Schlagen. Das sieht so aus, dass zwei Strecken geritten werden. Auf dem Hinweg muss der Reiter versuchen die Reiterin zu kuessen - auf dem Rueckweg ist sie dann an der Reihe, darf versuchen ihn mit der Peitsche zu hauen. Dies alles geschieht natuerlich mit Vollgas.
Unsere Lieblingsdisziplin ist aber "Pferde-Fussball-Ziegen-Polo". Hierfuer benoetigt man pro Team 5Reiter (und genuegen Auswechselspieler) mit Pferd, zwei LKW Reifen und eine Ziege. Der schlaegt man den Kopf ab und benutzt sie als Spielball. Ziel des Spiels ist, sich die Ziege zu schnappen und in den Reifen zu schmeissen. Irgendwie erinnert das Ganze an Fussball (vorallem wegen der alten Maenner die am Spielfeldrand Kommentare rufen) - nur geht es viel brutaler zu. Es wird an der Ziege gezerrt, die Pferde werden mit Peitschen angetrieben und das nicht nur vom eigenen Reiter. Aber den Reitern selbst gehte es nicht besser. Beim Versuch die Ziege zu heben, fallen sie vom Pferd, werden weitergezogen, oder sie werden von anderen Reitern gerammt und ganz ohne Blut und verlorene Zaehne geht das Ganze nicht ab. Die Trikot bestehen aus Stallkleider und einer alten Soviet-Fliegermuetze und die Spielzeit betraegt nicht mehr als einen Ganzen Tag.

Am Abend geht und reitet (wer noch kann) nach Hause, nur wir wollen zelten. Als wir fragen wollen, werden wir sofort darum gebeten in der Jurte zu schlafen, notfalls auch das Zelt darin aufzubauen. Und so kommt es, dass wir auch noch Nachtwache ueber die Nachbarjurten halten sollen. Aber wir ersparen uns den Weg zu einem Homestay.

So haben wir Kirgistan bis jetzt erlebt. Hier in Bishkek haben wir sonnig, wolkige 20-25 Grad und sind froh uns wieder etwas aufwaermen zu koennen. Aber auch wenn es die letzten Wochen oefter mal unter 0Grad gerutscht ist, haben wir Kirgistan in seiner herbstlichen Schoenheit erfahren duerfen und finden es unglaublich. Auf jeden Fall eine Reise wert.


12 Oktober 2009

Amtsschimmel vs. Korruption

Also nur fuer alle zur Info, wir sind, nachdem wir heute morgen um 5.30Uhr das Bett verlassen haben, uns mit den Leuten auf der inoffiziellen Liste angelegt haben, die Polizei bestochen haben, und ein bereits gebrauchtes Zugangsticket bekommen haben, wirklich nach einer Woche Wartezeit in die chinesische Botschaft gekommen.
Fuer das was hier abgelaufen ist gibt es nur ein Wort, und das heisst Diskriminierung! Auf Rueckfrage nach Unterstuetzung bei der Deutschen Botschaft, wurde uns vom Konsul nur mitgeteilt, dass wir keine Unterstuetzung erwarten koennen. Das zweite Mal hat er eine Verbindung mit uns verweigert.
Tja, und als Jochen dann wirklich in die Botschaft gelangt ist, durfte er sich anschreien lassen und als er alle Dinge erklaeren konnte, und eigentlich nur noch das OKAY gefehlt haette, wurde ihm gesagt, wenn wir ueber Kirgistan dorthin gelangen, dann sollen wir unser Visa gefaelligst auch dort beantragen. Na dann, herzlichen Dank fuer eine verschwendete Woche, eine leichte Erkaeltung, umsonst verschwendete Nerven und die freundliche Behandlung.

Aber trotzdem, wir wollen nach China auf dem Landweg, und deshalb geht es weiter. Zur Zeit der Seidenstrasse, als es noch Kamele gab, ist man wohl einfacher voran gekommen. Denn selbst mit Kamelen geht es wohl schneller als heutzutag mit Korruption und Amtsschimmel.

Ach ja, und falls ihr jemals gedenkt in Kirgistan ein Paket bei der Post aufzugeben, bringt ordentlich Nerven und Karton mit. Hier wird alles nur in Papier gewickelt. Aber zum Glueck gibt es DHL (das viel zu teuer ist), denn die Mutter der Mitarbeiterin hat gegenueber eine Apotheke und dort bekommt man dann die ersehnte Hartpappe. Und wenn diese dann entweder in Stoffbeutel eingenaht wird oder mit Wachsstempel verschlossen wird, gibt man ein kurzes Stossgebet gen Himmel, weil der Mitarbeiterin einfaellt, die angegebene ABS.-Adresse aus Deutschland (um bei Ruecksendung es nicht in Usbekistan abholen zu muessen) ohne Nachfrage mit TipEx ueberpinselt. Aber wir haben drei Stempel aus Wachs bekommen ( und liebe Schwester Katrin, falls das Paket jemals bei dir ankommt, dann sei dir bewusst, dass die Schoki darin fuer dich ist und wir dann fuer 50gr zuviel 4Euro mehr zahlen und diese zerschmolzene Schokolade wohl eine der teuersten dieser Erde ist und wir dachten, wir fuellen die vorher noch fehlenden Gramm etwas auf, aber voll bepackt war es halt dann doch mehr.) Die Verpackung dieses Postsendung wird uns wohl fuer immer an die Schnelligkeit und Organisation dieses Landes erinnern. Aber nicht mehr lang ist uns dies gegoennt, denn in 3 Tagen wollen wir in Kirgistan einreisen. Und ihr wisst ja, was es dort zu tun gibt. Unsere liebste Beschaeftigung wartet auf uns - wir beantragen ein Visa fuer China.

Usbekische Gruesse

11 Oktober 2009

Usbekistan - Seidenstrassenstaedte


Bunter Bildermix, weil man Fotos nur blind auswaehlen kann.
















09 Oktober 2009

Dollar in Absurdistan

Absurdistan! - oder wo befinden wir uns gerade?!!!

Seit unserer Ankunft in Samarkand sind wir wirklich oefter damit beschaeftigt uns dies zu ueberlegen. Dort war alles ja noch relativ harmlos. Esel die am Morgen durch die Gassen streifen und der Fahrer Melonen verkauft. Die Melonen aber nur in das Geschaeft verkauft, in dem in der Auslage ein Telefon von 1950 steht und die Frau auf dem Bett immer fernsieht. Und Marktfrauen die fuer Gurken und Tomaten 500sum wollen, wenn man aber dazu noch Karotten und Paprika nimmt, es dann auf einmal zusammen nur noch 300sum kostet. Oder es Plaetze gibt, auf der Polizisten im Schatten stehen und schon wenn man vor dem Zaun steht nach dem Ticket fuer den Eintritt pfeifen. Zugegebenermassen sind diese Plaetze sehr schoen und man koennte meinen, dass im naechsten Moment Aladin auf einem Teppich vorbeischwebt. 1 Stunde spaeter schmeissen sie dann die Lasershow an und alles vertraeumte schwindet.

Ach, hier noch schnell eingefuegt. Der Besuch von Julia im Haman war wirklich sehr saeubernd. Nachdem ein Frauen mit tollen Goldzaehnen den Koerper so abgerieben haben, dass nur noch die unterste Hautschicht drauf ist, ist es einem auch fast egal, dass die Haare so mit Shampoo eingeschaeumt werden, dass sie danach verfilzt sind.

Es ging dann irgendwann weiter nach Toshkent. Welch Wunder! Es gibt einen Bus der fast voll ist, und wir haben das Glueck den Einheimischenpreis zu zahlen und es geht wirklich sofort los. Und wir haben sozusagen eine gruene Phase, bis wir vor der Chinesischen Botschaft stehen und dort lesen, dass dies aufgrund der Feierlichkeiten in China erst am Freitag wieder oeffnet. Es war Montag.
Zu unserem Glueck gabelt uns auf der Strasse San auf. Der spricht fliessend Englisch, hat einen Showmaster zum Vater und ausser dass wir relativ guenstig bei ihm absteigen koennen, ist er uns auch mit den buerokratischen Angelegenheiten eine Hilfe. Denn die sind hier besondern genial.

Also mal ehrlich, auf dem Strassenverkehrsamt Stadt Wuerzburg Schalter 9 (die, die ihn kennen, wissen was ich meine) ein altes Auto ohne Papiere und ohne TUEV anzumelden, ist hiergegen ein leichtes.
Ihr wollt Beispiele?
Wenn man versucht ein Visa bei einer Botschaft zu beantragen (vor der chinesischen Botschaft sassen wir heute 4Std und sind nicht mal reingekommen. Aber die Oeffnungszeiten sind ja gluecklicherweise Mo,Mi, Fr von 9:00-12:00Uhr), muss man dann das Geld bei der Bank einzahlen. Diese Ueberweisung kann nur in Dollar getaetigt werden. D.h. die Nationalbank von Usbekistan nimmt ihre eigene Landeswaehrung nicht an. Man muss also vorher auf dem Schwarzmarkt in Dollar tauschen und dann eigentlich nur noch 3 Schalter passieren und 3 verschiedene Stempel kassieren die in 3 verschiedenen Raeumen liegen, und schon ist man 140Dollar fuer 2 Visa los. Und nun hat man erst die Kohle ueberwiesen, aber noch kein Visa, denn dazu muss man sich nochmal vor der Botschaft anstellen und dann nochmal um sein Visa abzuholen, was dann bei der Abholung auch bearbeitet wird, aber natuerlich erst 3 Tage spaeter.

Und zu den Dollar - die sind hier wirklich schwer zu bekommen. Gestern waren wir dann 8 Std unterwegs um um 6Uhr abends 400 Dollar in der Hand zu halten. Auf der Suche nach Bankomaten sind wir durch saemtliche Hotels, Banken und Einkaufzentren gepilgert. Wenn dann gibt es nur welche in 6Hotels. Wenn diese dann fuer Visakarten sind, gibt es nur Sum darin. In der Bank gibt es nur Dollar von der Karte gegen Vorlage des Passes und der liegt ja auf der Botschaft. Irgendwann findet man dann ein kleines Hotel, dass auch die Kopie des Passes akzeptiert und jeden Abend 200Dollar bekommt. Wenn man dann puenktlich da ist, und 2 Abende hintereinander kommt, hat man die 400Dollar fuer das chinesische Visa zusammen.

Und dann waere noch die Registration. Keiner der hier Reisenden weiss, wie es wirklich laeuft. Braucht man sie jeden Tag, oder gar nicht. Es es wichtig bei der taeglichen Kontrolle oder wenn man Ausreisen will. Um unseren Gastgebern keine Sorge zu bereiten sind wir auf die OVIR (Registrationsstelle) gegangen. Er hat da zum Glueck Freunde. Und deshalb dauert es nur 2 Stunden bis man einen Stempel im Pass hat der ja eigentlich auf der Botschaft liegt, und man so zwar 40Dollar zahlt, die Registration 5Tage spaeter bekommt und keinen Nachweis hat, dass man da war. Genau dann wird man natuerlich von der Polizei kontrolliert. Diese war zum Glueck nach 10min so von unseren Erklaerungen genervt, dass sie uns Lebwohl sagen. Endlich den Pass bei der OVIR leistet an eine Unterschrift auf ein komplett leeres Blatt, und schon ist alles erledigt. Ach dafuer waren die 40Dollar Bearbeitungsgebuehr.

Was uns sonst noch gefaellt sind die riesigen Basare. Manchmal steht in einer riesigen Halle alles voll von Gewuerzen, in der naechsten Nuesse, Obst, Gemuese, Besen, Bonbons, Kleider, Kosmetik, Saschlik, Sumsa, Blinschike. Alles, aber alles immer geballt. Und dann will Jochen eine Hose kaufen. Groesse 32 passt zwar, 33 waere aber besser. Der Typ laeuft mit der Lewl (nicht Lewis) Hose los. Er kommt zurueck mit der selben Hose, haelt sie neben eine andere mit Groesse 32 und zeigt uns, dass sie viel weiter geschnitten ist. Stimmt, aber trotzdem zu eng. Wieder verschwindet er. Als er zurueck kommt hat er wirklich eine Hose mit Groesse 33 dabei, oder? Oder halt ein Schild mit der Groesse 33 hineingeklebt. Das sollte es ja auch tun.

Ansonsten verwirren uns nur noch die Schafe, die in der 2Mio. Stadt am Abend neben den Tankstellen stehen. Vielleicht arbeiten die ja tagsueber in der Waschstrasse.

Ach ja, und die Fussgaengerueberwege. Ach ne, lassen wir das. Denn eigentlich sind sie eh nicht existent.

Lieber machen wir eine Umfrage zum Thema Goldzaehne. Julia ist naemlich ein Stueck Fuellung herausgebrochen. Was meint ihr, waere es nicht ein schoenes Souvinier hier zum Zahnarzt zu gehen und etwas Gold mit nach Hause zu bringen???? Leider betrifft es einen der Backenzaehne, hier sind meist die ganzen vorderen Zahnreihen in Gold gepflastert.

So, wir muessen weiter. Mal sehen ob wir noch ein paar Dollar irgendwo finden.

30 September 2009

Die Reise geht weiter!

So, endlich mal ein Internet das halbwegs halbschnell ist. Deshalb haben wir erstmal ein paar Fotos eingestellt. Diese sind weiter unten zu betrachten, da sie ja auch schon ein paar Tage alt sind. Und wenn diesmal, also nicht wie die anderen Versuche davor, die Verbindung haelt, koennen wir auch bis zum jetztigen Zeitpunkt berichten.

Wir waren bei Beket Ata stehen geblieben. Also wer Schlachtschuessel gerne mag hat dort sein Paradies gefunden. Nachdem wir in der dortigen Untergrundmoschee gebetet hatten, um einen heiligen Baumstamm getanzt sind, mit Feuer den Koerper gereinigt haben und uns Schlamm um die Augen geschmiert haben, durften wir im Ess-Schlaf-Gaestehaus einkehren. Dort wurden wir sehr herzlich aufgenommen - Jochen von den Maennern und Julia von den Frauen. An einer langen Tafel auf Teppichen sitzend gab es Allerlei Suesses und Brot. Wir hatten ziemlich viel Zeit zum Fragen beantworten. Was kostet ein Opel Vectra, Baujahr 1995 und was kostet das Baujahr 1997??? - Aehm!!! Was kostet ne Kuh in Deutschland? - wenns Euch interessiert, ein gesundes Kamel kostet zwischen 600-700 Dollar! Wie schnell laeuft Internet? Gibt es bei Euch auch soviele Skorpione? Fragen ueber Fragen in russich mit englisch gemischt. Und natuerlich mit Haenden und Fuessen. Dann wurden wir aufgefordert in die nach Geschlechter getrennten Raeume zu gehen und sich in 6er Gruppen zusammen zu finden. Man durfte Haende waschen und bekam ein Handtuch. Und dann kam das heiss ersehnte traditionelle Beschbermak in Schuesseln herein. In der Schuessel waren leckere viereckige Nudeln und darauf ein gekochtes halbes Schaf. Lieber Inhalt meines Magens bleib wo du bist. Willst Du die Schafshaut zerschneiden, oder die Ehre erhalten einen der Knochen auszuzuehlen? Gegessen wird natuerlich nur mit der rechten Hand, auch der weise Inhalt aus dem Knochen!!! Waehrend Jochen gleich ueber die Fleischart aufgeklaert ist (der Kopf ist in der Schuessel neben ihm gelandet) brauchte Julia erst den richtigen Tipp - Maeh Maeeeeh! A ja! Jochen wagte es dann auch noch die danach gereichte Suppe zu geniessen - Schafssud! Lecker! Ach ja, mit irgendwas musste man die vergorene Kamelmilch ja runterspuelen.
Abgeschlossen wurde das ganze mit einem sehr schoenen Gebet!Und dann durfte wir uns bis 3Uhr schlafen legen, denn die Faherer wollen frueh zurueck. Und wir wurden direkt bei Dima und Natascha abgeladen.

Dort verbrachten wir noch 2 sehr nette Tage. Ein Ausflug zum Oelfeld durften wir mit ihr noch erleben. Auf 40x40km stehen alle paar 100meter eine Oelpumpe die am Tag 120.000ltr. zu tage foerdert. Irre! Und wenns dann mal daneben laeuft hat man hier und da dann doch nen kleinen Oelsee!
Natascha verwoehnte uns mit allerlei Koestlichkeiten. Und da Julia irgendwie durch Magenprobleme zur Bettruhe gezwungen wurde, gab ihr auch noch Tabletten zu essen. Und frischte unsere Reiseapotheke gleich noch etwas auf.
Auch bei der Ticketbuchung halfen sie uns und sogar zurueck in Aktau wurden wir gleich von Sergejs Schwester Natscha (jest mnoga Natascha) in Empfang genommen und bis zur Abfahrt des Zugs begleitet.

Auf nach Usbekistan. Ein Zug, oder doch ein Basar. Lediglich am Grenzuebergang liefen keine Plastikspielwaren, Telefonkarten, heisse Suppe aus Plastiktueten und Unmengen von Kleidern an uns vorbei. Und ab und zu auch mal ein Kaefer ueber Arme und Beine.
Ohne Sum (wahnsinns Waehrung, denn der groesste Schein ist gerade mal 50Cent wert - man hat also keine Geldbeutel hier, sondern Geldsaecke) standen wir am Bahnhof. Kein Essen und kein Trinken, aber zum Glueck eine Unterkunft die Dollar akzeptiert. Und einen Angestellten der Jochen hilft auf dem Schwarzmarkt Geld zu tauschen. Und der Kurs ist um einiges besser als in der Bank.

Von dort ging es in Jochens Lieblingsbus nach Mojnaq. Der musste naemlich noch angekurbelt werden, und neben 10 Faehrgaesten gab es Stapelweise Tomaten, Melonen bis zur Decke, Kuerbisse darunter, Schafswolle daneben und saeckeweise Mehl. Nach 3Std. Beladungszeit kamen auch noch Wasserflaschen, aber alles kein Problem, denn Organisation ist hier eh ein Fremdwort, wieso sonst hatten wir mittlerweile Tomatensaft auf dem Boden. Vielleicht lags auch am Bordjungen dessen Schlafplatz oben auf den Stapeln war.
In Mojnoq gab es mal den Aral See. Jetzt gibt es dort Wueste mit alten Schiffen. Und der Aral See ist 130km weg. Warum nicht also die Nacht auf dem Grund des Sees verbringen. Denn in der 8000Einwohnerstadt wollten wir nicht wirklich bleiben. Man merkt es den Leuten an, dass aus dem einst bluehenden Fischerdorf ein verstaubtes Nest geworden ist aus dem mehr und mehr Leute wegziehen.

Auch wir fuhren am naechsten Tag nach Nukus. Hier realisierten wir, dass sich die angegebenen Preise im Reisefuehrer verdoppelt haben. Innerhalb von 2Jahren. Der ganze Bus war sich auf jeden Fall einig, dass es ein altes Buch sein, und wir gaben Ruh und zahlten das Doppelte. Und das ist seitdem meistens der Fall, nachdem man zwischen 10min und 1Stunde verhandelt hat. Will man in einen Bus einsteigen ist die groesste Eile, der Rucksack wird hineingequetscht, man hat keine Zeit den Preis zu besprechen - und wenn man drin sitzt wartet man dann nochmal mindestens 1Std. Gefahren wird, wenn alle reingequetscht sind. Und wenn man aussteigt ist dann ne 0 mehr am Preis dran. Wir haben dazu gelernt und in dieser Zeit auch mal die Beine in den Boden gestanden. In dieser Zeit wollen sie dann wissen was man verdient in Deutschland und ob man Doktor oder Anwalt sei. Manchmal sind es wirklich nur 2 Euro um die es geht, aber die Willkuer mit der man als Tourist behandelt wird ist einfach unschoen. Aber es gibt auch Ausnahmen.
Von Nukus ging es nach Kiva, eine der aeltesten Staedte der Seidenstrasse. Und eine Art DisneyLand fuer Studienreisende. Die wenigsten Haeuser sind bewohnt, in den meisten befindet sich ein Museeum oder ein B&B. Aber man fuehlt sich wie in 1000&1Nacht. Und es kommen nur wenig Individualreisende, dafuer massig Touren aus Deutschland, Frankreich, Italien und ueberall. Und so dachte dir Frau an der einen Kasse wohl wir gehoeren zur Tour, und als wir vom Minarett wieder runter kamen wollte sie 2000sum extra (1Euro). Da wir nicht mal ein Eintrittsticket hatten, kamen Julias russische Lesekenntnisse ganz schoen zur Hilfe, da sie behauptete auf dem Zettel staende Minarett, sich aber dann nicht traute zu zeigen wo, nachdem ich ihr verraten hatte, dass ich Kyrilisch lesen kann.

Zuviele Touris, wir wollten wieder alleine sein. Deshalb entschlossen wir uns fuers Naturreservat. Auch wenn es nirgends mehr eine Wanderkarte gab. Das Reservat sollte 7Dollar kosten und dschungelaehnlich sein. Als wir endlich dort waren (150km in 6Std. da Verhandlungen ueber Preise halt dauern und wir ungefaehr 3mal umsteigen muessten) kostete der Spass dann 35Dollar.Hm! Macht man nichts. Ausser auf 30Dollar fuer beide runterhandeln und auf die Registration verzichten. Neben ein paar Baeumen auf kahlem Boden (sehr Dschungel aehnlich) gab es Hirsche. Und die schrien die ganz Nacht und kamen auch recht nahe zum Fluss an dem wir campieren wollten. Zum Glueck haben wir nahe des Weges gleich eine leere Jurte gefunden und unser Zelt darin aufgestellt.
Die naechste Nacht verbrachten wir dann ausserhalb des Naturreservats, weil 30Dollar fuer den Spass irgendwie zuviel ist.
Per Autostop kamen wir zurueck nach Beruni - und hier wird man kostenlos nur von den Anwaelten mitgenommen, die uns erklaeren, dass wir nach 5Flaschen Schnaps keine Verstaendigungsprobleme mehr in Deutsch-Usbekisch haetten, und nach 2Flaschen Schnaps in Englisch-Usbekisch. Okay. Kurz darauf fuhren wir an einer Heiligenstaette vorbei und sie fuhren sich mit den Haenden ueber das Gesicht. ( So wird hier Amen gesagt.) Uns fuhren sie zur Bushaltestelle. Wir wollen nach Bukahra. Und nach 6Std. Hochzeitsvideos mit unterschiedlichsten Saengern aber gleichbleibendem Gesang und enormer Lautstaerke konnten wir der stickigen Hitze im Bus entfliehen und in die normale Hitze der Stadt eintauchen. Es hatte ungefaehr 30Grad die letzten Tage. Und wir geniessen unser sauberes Zimmer im B&B. Abendessen gibt es nicht vom Gaskocher, sonder auch mal bei Bella Italia. Denn vom Beschbermak haben wir uns noch nicht ganz erholt und haben noch keine Lust auf Schafsfett.
Morgen wollen wir ein bisschen die Stadt anschauen und vielleicht gehts heute noch ins Haman.

2 Monate sind wir jetzt unterwegs, und vielleicht ein bisschen schneller in China als gedacht. Denn Laufen koennen wir hier leider nicht soviel wie wir wollen. Fast nur Steppe, sehr viel Sonne, keine Landkarten die einen besseren Massstab haben als die mitgebrachte und Verkehsteilnehmer fuer die das Wort Vorrausschau ehr egal ist. Wir hoffen auf gutes Wetter in Kirgistan, und da wir hier das erste Mal auch andere Rucksackler treffen, wissen wir, dass es dort ganz tolle Gebiete gibt um zu Wandern. Vielleicht nicht wirklich nach Osten, aber zumindest auf den Fuessen unterwegs.

Ganz liebe Gruesse aus der Ferne

20 September 2009

Western Kasachstan

Nachdem der Autobus, der uns nach Kasachstan ueber die Grenze gebracht hat, es aber nicht ganz bis zum Bahnhof gepackt hat, sind wir mit dem Taxi in Atyrau angekommen. Zu unserem Erstaunen gibt es hier kein guenstiges Hotel. Fuer einen halben Tag wird dort mit 35Euro zugeschlagen. Deshalb wird am Bahnhof ausgepennt. Die Gesichter der Leute sind bereits sehr asiatisch gepraegt. Asiatische Augenpartie und dunkle feste Haare. Da wir in Russland sowie im Lonely Planet vor dieser Stadt gewahrnt worden sind, wollten wir eigentlich so schnell wie moeglich weiter. Da unser Zug (Schlafabteil nur mit Bestechungsgeld von 5Euro) jedoch erst am Nachfolgetag faehrt verbringen wir den Tag mit einem Kasachen namens Nur, den wir an der Grenze kennengelernt haben. Nur spricht perfekt Englisch, zeigt uns die schoensten Plaetze und klaert uns ueber Land und Leute auf. Zu Fuss ueberqueren wir den Uralsk, welcher geographisch die Grenze zwischen Europa und Asien bildet. Jochens Geburtstag wir im Zug gefeiert. 20Std. nach Aktau. Am Fenster zieht Steppe vorbei. Keine Erhebung, kein Baum nur ab und zu Kamele und Strommasten. Thats it!
Als wir in Aktau ankommen werden wir zu Mittag von einem extem alkoholisierten Buisnessmann mit seinen 5 englischen Woertern eingeladen. Das Restaurant steht Kopf als er, nachdem er reichlich Essen bestellt hat von seinem Fahrer abgeholt wird. Wir hatten auch keinen Plan was abging - zur Erleichterung aller war die Rechnung aber gezahlt. Dann haben wir festgestellt, dass Lonely Planet Preise leider nicht zu den aktuellsten gehoeren und sich meist verdoppelt haben. Untergekommen sind wir dann in einem kleinen Hotel. Als die Hotelbesitzerin uns zur Immigration Police begleitet erzaehlt sie uns, dass sie als sie das letzte Mal da war fuer 10Tage ins Gefaengnis musste. Vor lauter Alkohol hat sie den Baum nicht gesehen, uns sonst wohl auch nicht viel.
Unser Weg fuehrt weiter nach Zhanaoesen. Auch dies ist wie Aktau eine Oelstadt. Touristen verirren sich hier kaum und deshalb sind Touristenpreise fuers Taxi wohl auch 4mal so teuer.
Wir wollen nach Beket Ata, einer Pilgerstaette in der Wueste fuer Muslime. Natascha, eine quirrlige Russin quetscht uns ueber unsere Reise aus und schenkt uns erstmal zwei Snickers. Sie hilft uns bei der Suche nach einem guenstigem Jeep (russian UAZ). Nach einer halben Stunde werden wir von einem Feund der Familie abgeholt und werden zum Essen eingeladen. Die Gastfreundschaft in Kasachstan steht der in Russland in nichts nach! mit dem UAZ gehts dann 5 Stunden in die Wueste und was hier passiert ist erzaehlen wir beim naechsten mal!

Platz fuer Fotos

Russland- Wolgograd, Astrachan und Astrachan Delta.






und dann ging es nach Kasachstan


12 September 2009

Gastfreundliches Russland oder Life in the street isn't easy

Mit dem Zug ging es vor ca. 2Wochen nach Wolgograd. Zugfahren in Russland haette an sich einen eigenen Blog verdient. Da wir die Frau am Ticketschalter nicht wirklich verstanden haben, standen wir nachts um 1:30Uhr vor 1,75x0,40m Schlafflaeche, die sich nach ausklappen auf 1,60m Hoehe befand. Ein Fallnetz sollte uns vor dem Absturz bewahren, aber was solls, waren ja nur 30Stunden, und die Sitzhoehe unseres Bettes bemass sagenhafte 50cm. Wenn sich dazu noch eine Untermieterin gesellt, die gerne im Bett liegen bleibt, sollte man jeden Zwischenstop vom 10-40min an den Bahnhoefen nutzen, die im Scheckentempo erreicht werden. Naja, irgendwie kamen wir doch in Wolgograd an. Die Stadt machte einen netten Eindruck, doch an fast jeder Ecke gibt es Kriegsdenkmaeler und Kriegsgeraet. Da unser Miniwoerterbuch uns als Touristenherberge das Wort Turbasa angab, machten wir uns auf die Suche. Dabei lernten wir Tatjana, Olga und Anastasia kennen. Diese halfen uns mit der Faehre ueber die Wolga zu kommen und Anastasia bot uns an, uns am naechsten Tag die Stadt zu zeigen. Gluecklich wurden wir in den Bus zur Turbasa gesetzt. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass die ganze Sache einer Art Bibione mit russischem Standart entsprach ( = Kinder und Jugendfarm mit Ferienhausanlage). Dies bedeutet fuer uns weiter 6Std. Suche nach einer Unterkunft. Irgendwann kamen wir ins Hotel "4Etage" und verbrachten dort 2Tage. Die Stadtfuehrung mit Anastasie war sehr schoen. Riesenstatuen, Metro fahren, Gluecksbringer und Essenswuensche - wir lernten ganz viel kennen, und Gretschga(Buchweizen) gabs zum Mittagessen. Am naechsten '
Morgen wollten wir dann mit dem Schiff die Wolga runter nach Astrachan, und Anastasia wollte uns helfen. Es gab kein Schiff, dafuer aber eine Einladung fuer eine weitere Nacht in privater Unterkunft. Mutter Olga hat uns alle kulinarischen Koestlichkeiten der Region serviert und zwar auf einmal!!! An dieser Stelle einen Gruss und Danke zu Anastasie und Olga, fuer die Gastfreundschaft.
Also, weil Zugfahren so schoen war, gleich nochmal. Diesmal war die Zugfahrt ertraeglicher, da wir, noch mal wirklich Platz genommen hatten, schon zu Wodka und Kortletti eingeladen wurden. So lernten wir auch Iwan kennen. Zack, naechste Einladung. Die Gastfreundlichkeit in Russland ist enorm. Astrachan an sich, hat uns erstmal geschockt. Die Strassen dreckig und die Huetten kaput. Trotzdem werden alle Lebensmittel auf Karton gelagert von der Strasse weg verkauft. Faellt mal ein Fisch in den Dreck, macht das ja auch nichts. Einfach wieder hoch auf dem Fischhaufen. Faszinierend ist, dass es hier Leute gibt, die tragen 5Kartoffeln zum Markt um Geld zu verdienen. Es gibt aber auch halbe Rinder, Schweinsohren und jede Menge Fliegen. Die Innenstadt ist aber ganz anders und wir sind erleichtert.
Abend werden wir mit der Wolga von Iwan am Kremel abgeholt. Russian Maschina auf russian Road. Russian Tradition und Mentalitaet praegen unser Erleben mit Iwan. Lecker Essen, viel Tee und sogar ein Angebot fuer die Banja (Sauna). Da die Gastfreunschaft an einem Tag nicht untergekommen ist, muessen wir einen weiteren Tag bleiben. Am naechsten Tag werden geht Iwan um 12Uhr auf Arbeit obwohl er um 10Uhr da sein muesste. Mit dem Computerprogram uebersetzt er: "i'm the boss, i can be late!" -> russian Mentalitaet. So erleben wir noch mehr Tradition und Hilfe bei der Organisation.
Da wir mit niemand anders reden sollen, hilft er uns die Busfahrt ins Astrachan Delta - Natur Reservat zu organisieren. Dort angekommen sollen wir zu Freunden der Familie. Diese leben wirklich im OFF. Ein kleiner zerfallener Bauernhof mit zwei Knatterkisten, ohne Strom, ohne Gas. Aber die Leute sind gluecklich und wollen uns gleich die Schoenheit dieser Ecke Russlands zeigen. Also, rauf auf die Knatterkiste mit Beiwagen. Also ohne Beiwagen sondern Beibrett. Und ueber Feldwege und Nicht-Feldwege stehen wir vor zauberhaften Lotus dessen Blueten unbeschreiblich gross sind.
Die naechsten Tage verbringen wir im Off. Kuehe und Pferde schauen mal vorbei oder Schnacken jagen uns ins Zelt. Wir wandern mit unserem 1,50Euro Kompass Richtung Sueden, wo sich zu sonstigem Getier auch noch Schlangen gesellen. Mal muss man ueber eine drueber huepfen, mal schaut eine bei der Morgendusche vorbei. Jochen wurde sogar mal ganz sanft aus dem Mittagsschlaf geweckt. So schnell war er danach noch nie gestanden, da er direkt in Schlangenaugen blickte. Mit Lagerfeuer und Sonneschein hatten wir einen gute Zeit.
Zurueck Richtung Astrachan gabelt uns jemand mit dem Mofa auf und will uns ein Stueck mit nehmen. So passten auf einmal 3Personen + 2 Ruecksaecke auf ein Mofa und wir wurden ins Dorf gefahren. Was hier so alles passiert erzaehlen wir Euch dann zu Hause. Auf jeden Fall, gehen Russen gerne jagen, fischen und trinken doch manchmal auch Schnaps.
Wir sind auf jeden Fall wieder in Astrachan angekommen und wollten von hier mit der Faehre nach Aktau in Kasachstan. Also auf nach Olja 130km von hier. Aber Faehre is "Problema". Ob die naechste in 1 oder in 3Wochen kommt weiss im Hafen Olja niemand. Wir wollen Wandern, aber bei stroemenden Regen bleiben wir lieber unter einem Vordach stehen. Und ratet mal was passsiert. Nadja, die Frau hinter der Theke laed uns ein. Keine 5Minuten spaeter kommt ihr Sohn mit dem Moped und fahert und durch Pfuetzen und Regen zu ihr nach Hause. Sie kommt 3Std. spaeter und wieder duerfen wir essen, essen, essen. Und beschliessen mit dem Bus nach Kasachstan zu reisen.
Und so sitzen wir nun hier, verbringen die letzten Stunden in Russland. Viele Eindruecke, viel Gretschka, viel Gastfreundlichkeit und bescheidene Strassenverhaeltnisse. Russland ist gross und die russische Mentalitaet auch.

Fotos gibts beim naechsten Mal, da es hier kein USB gibt.

Nastarovie und Do swidanija sagen Jochen und Julia

27 August 2009