21 März 2010

Gute fuer die Seele, schlecht fuer den Magen - Myanmar!

Kurz entschlossen - gut getroffen! Endlich kommt zum Ende unserer Reise das Gefuehl wieder, mit dem unsere Reise begonnen hat. Ein Gefuehl von Faszination fuer Landschaft und Leute. Naja, Abenteuer halt. Die Busfahrten dauern lange - sehr lange (zwischen 8 und 24 Std.) - und sind unkomfortabel - sehr unkomfortabel (also 1,5 Sitzplaetze fuer exakt 2,0 Hintern und gleichzeitig fungiert man als Rueckenlehne fuer die, die auf der Holzbank sitzen) Ach ja, und auf diversen Ladeflaechen sind wir auch mitgefahren. Schoene Gruesse an den TUEV nochmal. Sicher ist das aufregend, aber sonst ist da nichts sicher. Wenn man dann ehr eine Piste als einen Berg mit 50 anderen Menschen hinunterrast, und der Fahrer vor den Kurven ehr beschleunigt als bremst, dann bleibt nur zu sagen: "IN BHUDDA WE TRUST!"
Unsere Reise beginnt damit, dass wir in der Hauptstadt des Landes Tina und Steffen kennenlernen. (Kommentar Steffen, nachdem wir uns vorgestellt haben: "Na wenigstens seid ihr mal keine Spacken!")

Kurzerhand entschliessen wir uns mit Ihnen an den Strand nach Chaungtha zu fahren. Die unasphaltierte Erdbebenstrecke wird vereinzelnt auch von Bruecken unterbrochen, an denen man wegen Einsturzgefahr leider aussteigen muss. Statt ertraeumten Bambushuetten warten die Burmesen aber mit Feuerwerk und Zementblockhaeusern der burmesischen Oberklasse auf. Nachdem wir dann endlich eine Unterkunft gefunden hatten, fand Jochen die wohl gleich so gut, dass er sich erstmal den Magen vergiftete, um einige Tage laenger dort zu verbringen, wo man im Zimmer dir Vorzuege eines Ventilators geniessen kann, wenn man Strom hat. Strom gibt es hier, wie in ganz Myanmar nur sporatisch, meist fuer ein paar Stunden am Tag.

Am Strassenrand zu sitzen und zu beobachten wird zu einer unserer Lieblingsbeschaeftigungen. Hier werden auf Handwaegen rollende Tankstellen vorbeigeschoben. Fahrzeuge die vorwiegend mit Einzylindermotoren betrieben werden in allen Variationen. Und dann und wann wieder ein paar Moenche die um ihr Essen betteln.

Die Leute sind freundlich, sehr freundlich. Tu Wei ein Burmese fuehrt uns am Strand entlang und stellt uns seine Grosseltern vor, und zum Essen werden wir auch noch eingeladen. Und in Myanmar ist das wohl so ueblich, sich nicht zu seinen Gaesten zu setzen - das wirkt dann erstmal sehr fremd wenn der Gastgeber um den Tisch schwirrt und darauf achtet, dass der Teller nie leer wird. Und wenn man dann endlich satt sein darf verschwindet er um selbst erstmal zu essen.

Nach einigem hin und her disponieren (welche Strecke ist am wenigsten anstrengend) sitzen wir fuer 24 Stunden im Bus nach Bagan. Ok, wenn natuerlich was kaputt geht darf man sich schon mal die Beine vertreten, auch wenn man da nachts um drei net unbedingt Lust drauf hat.
Die Fahrt hat sich dennoch gelohnt. Auch wenn wir nach Ankor eigentlich keine Tempel mehr sehen wollten haben wir uns hier nochmal eine kleine Auswahl der ueber 4000 Tempel angesehen. Die Anlagen sind mit Ankor nicht vergleichbar. Ueberall um die Tempel liegen bewirtschaftete Felder. Der Zustand der Tempel und Pagoden ist wesenlich schlechter und durch ein Erdbeben vor ein paar Jahren sind teilweise auch nur Steinhaufen uebrig. Schoen ist auch, dass auf dem ganzen Gelaende auch Leute leben. Hier lernen wir Agh-agh kennen - er kannte uns quasi schon. Denn als wir mit unseren Fahrraeder auf der Suche nach einem schoenen Platz fuer den Sonnenuntergang waren blieb er neben uns stehen und sagt:" I know your Country! " Why? " Because I know your Guidebook! -And I know your Guesthouse!" Why? "Because I know your Bikes!" Und so hatten wir einen wirklich netten Bekannten an unserer Seite, der uns mit den Fahrraedern ueber die Staubstrassen begleitete.

Und dann mal wieder frueh aufstehen, dass wurde in Myanmar wirklich zur Gewohnheit.
Hier nochmal ganz kurz an alle die denken wir machen uns hier nen faulen Lenz. Wir sind an 4 Tagen um 4Uhr aufgestanden, an 9 Tagen vor 6Uhr und an den restlichen 10Tagen nicht nach 9Uhr- denn ab da gab es kein Fruehstueck mehr.

Naja, auf jeden Fall ging es zum Inle lake - nur 13 Std oder so. Beim Blick aus dem Fenster hat man sich mittlerweile an die Maenner in Roecken (Longi-den wirklich jeder Mann hier traegt) und die Frauen, die alles auf dem Kopf tragen, gewoehnt. Aber an die Ueberholmanoever auf schlimmsten Strassenverhaeltnissen die man sich so vorstellen kann, daran wollen wir uns gar nicht gewoehnen. Und was ihr Euch schon denken koennt, und an was wir uns auch nicht gewoehnen koennen, dass sind die feinen Geraeusche der empfindlichen Maegen.

Mit dem Boot wollen wir ueber den See, an den Einbein-Ruderern vorbei, nach In Daing zum Markt und im Anschluss in den Kindergarten des Stelzendorfs. Das ist ein Leben - dort bringen die aeltern Geschwister die Kindergartenkinder mit dem Boot hin. Kindergartenbeitrag belaeuft sich hier auf 1000Kyat im Monat (0,80Cent ungefaehr) - und man glaubt es kaum, auch hier betraegt die Ausbildung der Lehrerin 3 Jahre. Bei dem Lied was fuer uns gesungen wurde, konnten wir sogar mitsummen.

Auf dem Rueckweg zur Hauptstadt wollten wir noch in Bago halt machen. Als der Bus uns nach 15Std um 3.30Uhr am Morgen rausgelassen hat, haben wir uns kurzerhand entschieden, doch noch zum Goldenen Felsen zu fahren. Wenn das Sitzfleisch eh schon durchgesessen ist, dann macht es doch auch nichts sich nochmal fuer 3,5Std. auf Ladeflaeche eines Pick-ups zu setzen und sich ordentlich durchruetteln lassen. Dafuer kann man sich dann einen vergoldeten Felsen, der von einem Haar von Bhudda am Abrutschen gehintert wird, ansehen. Toll! - Ne echt! Vorallem gefallen haben uns Kinder beim Muellweitwurf, Novizen mit Bambus-Maschinengewehren und selbige beim Weitspucken.

Dann hiess es Abschiednehmen von Tina und Steffen - denen wir hier nochmal Danke sagen wollen fuer die gute Zeit und das Feuerspielen. (War toll zu sehen wie sich die Menschen darueber gefreut haben. ) Fuer uns ging es wieder nach Yangon - wo wir auch noch am letzten Tag auf begeisternde Menschen getroffen sind (Also, falls ihr mal nen echt urigen Guide braucht, lasst es uns wissen!)

Es war toll, es war viel Begeisterung und viel Gefuehl fuer die Menschen Myanmars - und wir sind echt froh, dass wir uns spontan fuer das Land dieser Leute entschieden haben.

Jetzt sind wir schon in Malaysia - dem letzten Land unserer Reise. Eine kurze Station, und deshalb wird das auch wohl der letzte Eintrag gewesen sein. Denn hier haben wir eigentlich nur vor die Insel Tioman zu besuchen. Und dort nichts zu tun, ausser das Jochen geplant hat, ein paar 2,50m Leguane zu baendigen. Ansonsten wollen wir einfach mal nur die Beine hochlegen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Tja, vielleicht sollte hier jetzt eine Zusammenfassung kommen, aber wie es uns gefallen hat, dass werden wir bestimmt das ein oder andere Mal gefragt, und dann wollen wir ja auch noch was zum Antworten uebrig haben. Deshalb steht an dieser Stelle nur ein DANKE fuer euer Interesse und fuer die Kommentare. Wir freuen uns auf Euch.

Ein besonderes DANKE! auch an all die Menschen die wir unterwegs lieb gewonnen haben. Danke fuer Eure Hilfe, Eure Gastfreundschaft, Eure Freundlichkeit, Eure Zeit und Fuersorge. Wir denken da an Evgenie, Sascha, Magarita, Vladimir, Oleg, Vladimir, Anna, Varda, Anastasia, Olga, Iwan (mit Familie), Anatoli, Iwan&Iwan und die Fischermaenner, Nur, Dima und Natascha, Sergej und Natascha, Sanat und Khulkar, Andreas und Zhou Yan, Tu Wei und Agh Agh.

DANKE auch an die ein Stueck Weg mit uns gegangen sind - fuers Teilen der Geschichten. Das sind Silvan und Adelene, Tim, Simon und Gabriel, Andreas nochmal, David und Sivlia, Martin, Steffen und Tina.

Ein weiteres DANKE auch an all die Menschen, deren Namen wir leider nicht kennen, die uns z.B. den Weg gezeigt haben, uns freundlich begegnet sind und diese Reise zu etwas ganz besonderem gemacht haben.

Machts gut - und bis wirklich bald!
Jo und Ju - auf dem Weg nach Hause

2 Kommentare:

  1. Jo und Ju, fahrt nach Hause durch Volgograd, bitte!

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Nastya!
    Wir wuerden so gern nochmal auf der Heimreise all unseren neuen Freunden begegnen - und in Volgograd haetten wir natuerlich auch gerne nochmal eine Stadttour mit dir. Aber ich glaub der Pilot ist von diesem Vorschlag einen kleinen Zwischenstop einzulegen nicht angetan. Doch wir sind von Russland und seinen Menschen ja so angetan, dass wir bestimmt nochmal zurueckkehren.
    Liebe Gruesse auch an Mama Olga

    AntwortenLöschen