13 Januar 2010

China in Worten

China Zaijian! - Tschuess China

Unsere letzten Wochen in China liegen hinter uns - und wir haben unser Bestes gegeben, zumindest ein bisschen von diesem riesigem Land zu sehen.
Das waere hier zuviel um ausfuehrlich zu beschreiben und deshalb folgt nur eine ganz kurze stichpunktartige Reisebeschreibung, seit wir uns das letzte Mal gemeldet haben.

- Emei Shan - wir laufen 50km Treppenstufen nach oben. Uebernachten in Tempeln, kaempfen mit Affen (oder laufen davon) laufen durch Schnee - und 3 Tage spaeter sind wir wirklich oben.

- Danba - tiebetisches Hochland, nette Menschen, schoene Kleider und wir sehen tolle Doerfer auf ueber 2500m. Leider koennen wir nicht ueber einen 4500m hohen Pass zurueck, weil die Strasse seit dem Erdbeeben vor 2 Jahren noch nicht repariert worden ist.

- Chengdu - Weihnachten bei tiebetischen Klaengen und Taenzen.

- Yibin - ein Bambusmeer. Wir spielen chinesischer Tourist und lassen uns durch den Park fahren. Zum Abendessen gibt es Lotuswurzel und Schleimpilz.

-Guilin nach Yangshou - auf dem Li-Fluss duesen wir durch Karstenkegelberge auf dem Bambusboot. Silvester mit 5sec Feuerwerk.

-Dongdoerfer - wir besuche eine chinesische Minderheit - Wind und Regenbruecken und Holzhaeuser in toller Landschaft. Sagenhaft geiler Dance - mit Orgelpfeifen!!!

-Kunming - Visa beantragen in der Stadt des Fruehlings

- Dali - Fruehlingswetter und Berge in der Touristenhochburg. Mit dem Rad am See entlang und stundenlanges wandern auf dem groessten Friedhof denn wir je gesehen haben.

-ueber Kunming nach Hekou - Schlafbuse sind mit ihren 1,60m Liegen wirklich nicht unser bevorzugtes Reisemittel

- Ueber die Grenze nach Vietnam

Ja, das waren die Ortschaften der letzten Wochen. Wir haben 166Std (1Woche) in Bus und Bahn verbracht, um in 7 Wochen das Land Richtung Sueden zu bereisen. Unsere Sinne wurde in den Verkehrsmitteln vorallem von folgenden gereizt:

- Gerueche die uns streichelten:
rohes Fleisch zum Fruehstueck, Eier, Sockenmief, Toilettengeruch, Zigarettendunst, Mundgeruch und Erbrochenes (ueber 10 Std. von Danba zurueck!)

- Geraeusche die wir erlauschten:
Nase hochziehen mit anschliessendem Ausspucken, Tatam-Tatam-Tatam (ja, ein chinesischer Zug macht nicht scht-scht-scht!), Ruelpser, Pups, Verkaeufergeblaerre, Radiogedudel auf voller Lautstaerke (und das frueh um 4Uhr) und natuerlich Erbrechen (ja, ihr denkst euch wohl - 10 Std von Danba zurueck - ja, eine Busfahrt die ist lustig!)

Aber natuerlich haben wir auch Dinge ausserhalb von Bus und Bahn gesehen und gefuehlt. Besonders in Erinnerung bleibt uns folgendes:

- An jedem Fleckchen Chinas wird gebaut, und das nicht umbedingt in dem Stil den wir als normal oder ansehnlich erachten. Es gibt jedoch auch wirklich schoene Plaetze, wobei die meist von chinesischen Touristen ueberschwemmt sind, ( "Can I make Photo with you?") und dazu noch ein heiden Eintrittsgeld kosten. Doch auch die huebsch angelegten Felder (Flurbereinigung ist hier ein Fremdwort) mit Bauern die traditionelle Huete tragen, haben uns sehr gefallen.

-Im Supermarkt sucht man fast vergeblich Schoki, Kaese und Bort das nicht suess schmeckt. Dafuer kann man Chinesen dabei beobachten wie sie alles begrabschen und beschnueffeln und ueberlegt sich dann, was man noch kaufen mag. Besonders apettitlich werden Schildkroeten und Froesche angeboten. Was ja noch harmlos ist, gegen die Hunde und Ratten, die man vor manchen Restaurants auswaehlen kann. Ach ja, Schlangen und Libellenlarven stehen auch zu kulinarischen Genussmoeglichkeiten bereit. Die Instant-Nudelsuppe lebe hoch!!!

- Besonders wenn der Magen von all den Koestlichkeiten verrueckt spielt. Julia hat sich deshalb mal auf die Suche nach einem englischsprachigem Arzt gemacht. Und in einer Notaufnahme gefunden. Die ausfuehrliche und schwierige Erklaerung, dass wir eine Rechnung fuer die Krankenversicherung brauchen(der Arzt verstand weder Versicherung noch Rechnung auf Englisch), haetten wir uns auch sparen koennen. Die Sprechstunde hat uns 20Cent gekostet - dafuer hat man beim Gespraech Scharen von Chinesen um sich, die alle interessiert sind, was denn den Auslaender so plagt. Ach, und natuerlich hat gleich nebendran ne Oma in den Eimer gebrochen. Naja, Hygienevorstellungen gehen halt auseinander. Wenn man im Restaurant irgendwas bestellen will, hilft es meist, wenn man die Kueche besucht und auf die Nahrungsmittel zeigt. Der Zustand, das geronnene Fett und die Zigarettenkippen scheinen nur uns zu stoeren.

- Aber Scharen von Chinesen hat man vorallem auch um sich, wenn man ein Zugticket bestellen will. Es scheint ein Event der Superlative zu sein. Jeder versucht einen Blick auf uns und unsere gemalten Schriftzeichen zu erhaschen. Aber auch, wenn man sich durch den Supermarkt bewegt, wiederholt das gesamte Personal die Woerter die man angewendet hat. Ja, mit Gaffen haben sie so gar kein Problem.

- China befindet sich mit seinem Wachstum auf der Ueberholspur, und das ist woertlich zu nehmen. Manche Dinge werden hier sprichwoertlich ueberholt und bleiben irgendwo auf der Strecke. So haben wir Emails am offenen Feuer (Heizung gabs keine) geschrieben. Waehrend man im Bus seinen Blick vom Flachbildschirm wendet, fahren Roller vorbei, auf deren Ruecksitz Enten mit den Fuessen angebunden sind. Waehrend Geschirr auf der Strasse gespuelt wird, kann man im naechsten Geschaeft die High-Copy von den neusten Handymodellen erstehen.
Rums! und schon faehrt wieder der naechste Einzylinder-LKW, meterhoch belanden, an einem vorbei. Frauen stricken im Gehen, waehrend das Kind auf den Ruecken gebunden wird. Windeln!? - Fehlanzeige, hier gibt es einfach einen Schlitz in der Hose (auch bei diesen Temperatueren) und auch die Bambuskoerbe wurden noch nicht durch Koffer und Taschen ersetzt. Ach ja, der durchschnitts Chinese traegt unserer Ansicht nach Anzug. Egal, ob auf der Baustelle oder im Buero - Jacket ist in!

Und sovieles mehr! Aber bevor wir noch mehr schreiben, haengen wir lieber noch ein paar Bilder ran.

Liebe Gruesse (mittlerweile aus Vietnam!)
Jochen und Julia

7 Kommentare:

  1. Hey Julia, hey Jochen,
    frohes neues Jahr euch beiden! Demnächst kommt ihr ja auch nach Laos, da isses sehr geil. War ich auch schon mal :-) Und Jochen, sehr geiler Bart! Wo du doch immer sagst, du könnest dir keinen stehen lassen...

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  2. Hey Ihr zwei Urlauber...ob Ihr's glaubt oder nicht...ich würde mich nun sogar darauf freuen, nochmal einen Holzboden mit Euch abzuschleifen...obwohl das die Chinesen wohl besser könnten...;o)

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  3. PS: das wesentliche steht zwischen den Zeilen (kein chinesisches Sprichwort) {--> Danke dafür...;o)}

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  4. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  5. Lieber Jonas,
    aus Gruenden die wir hier nicht naeher erlaeutern wollen, mussten wir deinen Kommentar leider loeschen. Aber sei beruhigt, Jochen kommt wieder als ganz der Alte zurueck! Ob mit oder ohne Bart.
    Ach ja, an dem Tag, an dem wir die Moeglichkeit hatten Ratte zu versuchen, hatte wir schon vermentierten Bohnenbrei - und der haette wohl rein geschmacklich nicht gepasst.

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  6. mensch...ihr verpasst hier einen winter, einen weißen...
    @ jochen: autofahren macht spaß...

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  7. jetzt bin ich ja schon ein bisschen beleidigt! ;-(

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